africrops! kooperiert mit namibischem Partner zur Produktion von biologischen Nahrungsmitteln

In Partnerschaft mit der schweizerischen Leopold-Bachmann-Stiftung und in Zusammenarbeit mit der namibischen Organisation Komeho Development Agency unterstützt africrops! beratend die Bioproduktion von Moringa.

Dr. Andreas Wesselmann und Dr. Heinrich Heinrichs reisten im Juli 2017 zu einer ersten Mission nach Namibia. Dabei wurden Anbaugebiete identifiziert, die in Regionen liegen, wo die Entwicklung schlecht und die Jugendarbeitslosigkeit hoch ist. Dies ist insbesondere im Norden Namibias nahe der angolanischen Grenze der Fall. Insbesondere die Koi San Community ist davon betroffen.

africrops! mit Komeho Direktorin Nelago Kasuto (2. von rechts) und der Vize-Ministerin für Armutsbekämpfung und Soziales, Aino Kapewangolo (3. von links)

africrops! wurde daraufhin auch vom Büro des Vize-Präsidenten empfangen und hielt Besprechungen mit dem Ministerium für Armutsbekämpfung ab. Es ist ein besonderes Anliegen der namibischen Regierung, für benachteiligte Bevölkerungsgruppen eine lebenswerte Zukunft aufzubauen. Die Initiative von africrops! wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.

africrops! wird nun die Produktion mit berufsbildenden Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Namibia Training Authority durchführen. Ziel ist es, junge Leute in Berufsfeldern auszubilden, in denen sie auch später in Lohn und Brot kommen können. Dabei ist es besonders wichtig, die Berufsschüler bereits in den Produktionsprozess einzubinden.

Die Biozertifizierung eröffnet den Produzenten internationale Märkte. africrops! GmbH als Hauptimporteur für biozertifiziertes Moringa vermarktet die Produkte in Europa. Gleichzeitig wird das Know-how aufgebaut, um auch den lokalen Markt mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen.

Nothilfe-Einsatz in Nepal nach schwerem Erdbeben

africrops! GmbH hat lokaler Bevölkerung im nepalesischen Himalaya-Gebirge mit Wissenstransfer zum Moringaanbau und zur einfachen Herstellung von Hygieneartikeln geholfen

Meinolf Kuper inspiziert Moringa SetzlingeNach dem schweren Erdbeben in Nepal, bei dem ein Großteil der Infrastruktur und der Gebäude im Land zerstört wurden, kamen auch die landwirtschaftlichen Aktivtäten zum Erliegen. Um der bevorstehenden Not entgegenzuwirken, ist Meinolf Kuper (Geschäftsführer africrops!) im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ins nepalesische Himalaya-Gebirge gereist, um in den betroffenen Bergregionen zu helfen. In diesem Kontext wurden zahlreiche Workshops mit verantwortlichen Politikern, Kleinbauern und Frauengruppen durchgeführt, um auf deren individuelle Notsituationen einzugehen.

Meinolf Kuper überprüft die Verarbeitung von MoringaDurch den Anbau von Moringa in kleinbäuerlichen Betrieben kann der Ausfall von anderen Nahrungsmitteln kompensiert werden. Im Zusammenspiel mit lokalen Lapsi-Früchten, die mit Moringa angereichert werden, entsteht daraus ein Powerriegel, der den täglichen Bedarf an Nährstoffen deckt. Dies ist ein wichtiger Baustein, um Unter- bzw. Fehlernährung vorzubeugen.

Workshop zur Herstellung von HygieneartikelnEin anderer kritischer Aspekt bei Katastrophen sind Hygieneartikel. Hier wurden viele Informationen und praktische Anleitungen gegeben, wie man mit lokalen Erzeugnissen und recycelten Materialien die wichtigsten Dinge selbst herstellen kann. Nachhaltigkeit wird bei diesem Ansatz großgeschrieben und äußert sich unter anderem darin, dass nepalesische Mädchen auch in Zukunft von diesen Hygieneartikeln profitieren werden, indem sie nun auch während ihrer Menstruation in die Schule gehen können und keine Demütigung fürchten müssen.

Der Einsatz kann am Ende als erfolgreich verbucht werden. Es wurde festgestellt, dass sich die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen durch die Maßnahmen insgesamt verbessert haben. Darüber hinaus wurde auch die Stellung der Frauen in den Dörfern gestärkt, da diese für die Herstellung der dringend benötigten Hygieneartikel zuständig sind.

Moringa in Nothilfemaßnahmen auf Haiti

Haiti bekämpft die Folgen der Katastrophen mit Moringa

Moringa-Anbau-HaitiUnterernährung, Bodenerosionen, Arbeitslosigkeit und Armut. Die Liste der Probleme auf Haiti ist lang. Haiti gilt laut UN-Welternährungsprogramm (UN WFP) als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. 75 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als zwei Dollar pro Tag, die Hälfte von weniger als einem Dollar. Obwohl 60 Prozent aller Haitianer in der Landwirtschaft arbeiten, muss Haiti die Hälfte aller Nahrungsmittel importieren. Die jüngsten Katastrophen wie das Erdbeben 2010 und der Hurrikan 2012 haben die Situation noch verschlimmert. Neben anderen internationalen und nationalen Organisationen wie dem UN WFP und der US agency for international development (USAID) beteiligt sich auch die deutsche Bundesregierung an Hilfsmaßnahmen vor Ort.

Haiti nutzt Moringa für den Wiederaufbau

Moringa ist bekannt für seinen Nährstoffreichtum. Es enthält alle essentiellen Aminosäuren, fast alle Vitamine, darunter besonders viel Vitamin C und A, sowie Mineralien, besonders Eisen, Kalzium und Magnesium. Haitis Regierung hat nun eine nationale Moringa Policy entwickelt und treibt den Einsatz von Moringa als Nutzpflanze voran. Deutsche Experten helfen dabei. So war Meinolf Kuper im Sommer 2012 zu einem Einsatz als Entwicklungsexperte in Haiti.

Moringa Reforestation HaitiDer Einsatz fand im Rahmen der Nothilfe der deutschen Bundesregierung für das Erdbebengebiet in Haiti statt. Neben der durch die Bundesregierung geleisteten Nothilfe sollten nachhaltige Strukturen aufgebaut werden, um das Land für etwaige künftige Katastrophen besser abzusichern. Vor allem die schnelle Verfügbarkeit von lokal produzierten Lebensmitteln, allen voran Moringa, und damit die Reduzierung der Abhängigkeit von Importen und Hilfslieferungen war ein Ziel. Moringa wächst sehr schnell, ist anspruchslos und kann schon kurze Zeit nach der Aussaat geerntet werden. Es stellt somit eine ideale Nutzpflanze im Rahmen von Nothilfeprogrammen dar.

Abgesehen von der Nutzung Moringas als Nahrungsmittel, soll Moringa auch zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung durch regelmäßige Einnahme beitragen. Die positiven gesundheitlichen Vorteile sind vielfältig. Die Blätter enthalten besonders viel Eisen, Vitamin C und A und helfen somit die schlimmsten Symptome qualitativer Mangelernährung zu bekämpfen. Aber auch die Kerne sind antibakteriell wirksam und können sogar zur Wasserreinigung eingesetzt werden.

Ferner soll der Bevölkerung Haitis mit dem Anbau von Moringa eine Steigerung ihres durchschnittlichen Einkommens ermöglicht werden.

Nothilfe-Maßnahmen mit Moringa auf Haiti

  • Beratung der Kleinbauern in ihren Dörfern zum Anbau und Weiterverarbeitung von MoringaMoringa Workshop Haiti
  • Pflanzung von Moringa für Anti-Erosionsmaßnahmen an den Berghängen (Haiti hat nur noch zwei Prozent Waldbestand)
  • Aufbau eines Systems zur Einkommensschaffung für die heimische Bevölkerung durch den Anbau von Moringa
  • Nutzung von Moringa in den Schulkantinen und Gesundheitseinrichtungen (Haiti hat hier eine nationale Moringa-Strategie verabschiedet, die den verstärkten Anbau und das Verabreichen von Moringa in den o.g. Institutionen vorsieht)
  • Ausbau der lokalen NGO BATAKOA in Gonaives als Kooperative der Dörfer für Training, Verarbeitung und Vertrieb von Moringa
  • Installation einer Verarbeitungseinheit (Mühle und Ölpresse) bei BATAKOA
  • Aufbau eines Vertriebssystems für den lokalen Markt

Mit der Nutzung von Moringa ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklungshilfe und Nothilfe getan. Die größten Herausforderungen sind jedoch nach wie vor der Anbau, die Verarbeitung und der Marktzugang/Distribution von Moringa. Der erfolgreiche Anbau von Moringa und dessen vielfältige Nutzung zeigt, dass Moringa viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten besitzt und zu Recht immer wieder als „Wunderbaum“ bezeichnet wird.

Verweise: UN WFP